S Y N O P T I S C H E   Ü B E R S I C H T   M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 08.05.2025 um 10.30 UTC



Fortsetzung der Hochdruckrandlage. Dabei überwiegend trocken und meist mäßig 
warm, zu Beginn im Osten noch Bodenfrostgefahr. 
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 15.05.2025


Zu Beginn der Mittelfrist am kommenden Sonntag zeigt die Höhenströmung über 
Europa ein Omega ähnliches Muster. Dabei reicht ein Höhenrücken vom 
Mittelmeerraum über Deutschland hinweg bis nach Skandinavien. Er wird flankiert 
von einem Trog über Osteuropa und Westrussland sowie einem weiteren von der 
Norwegischen See über Irland hinweg bis in den Norden Spaniens reichenden Trog. 
An diesem Strömungsmuster ändert sich bis einschließlich Montag wenig, 
wenngleich der westliche Trog abtropft und als Höhentief mit mehreren Kernen 
über Frankreich und westlich davon verbleibt. 

Im Bodendruckfeld verbleibt Deutschland weiterhin am Rande einer umfangreichen 
Hochdruckzone, deren Schwerpunkt sich von der Ostsee bis in den Nordwesten 
Russlands erstreckt. Dabei gelangt mit einer östlichen bis nordöstlichen 
Strömung trockene und kühle bis mäßig warme Kontinentalluft zu uns, die sich auf
ihrem Weg nach Westen/Südwesten etwas erwärmen kann. So liegt die Temperatur in 
850 hPa im Westen und Süden um 6 Grad und im Osten und Nordosten bei Werten nur 
um 1 Grad. Dort besteht in den Nächten auf Montag und Dienstag weiterhin 
Bodenfrostgefahr. 
Am Rande des hochreichenden Tiefs über Frankreich gelangt in den äußersten 
Südwesten und Süden etwas labilere und feuchtere Luft, sodass sich am Montag im 
Südschwarzwald und an den Alpen einzelne Schauer und Gewitter entwickeln können.


Am Dienstag schiebt sich ein Höhenhoch vom nahen Nordostatlantik kommend 
Richtung Norwegische See, sodass sich auch im Bodendruckfeld ein neuer 
Hochschwerpunkt über dem Seegebiet zwischen Großbritannien und Island ausbildet.
Von dort aus reicht der Hochdruckeinfluss weiterhin bis zum Baltikum und das 
östliche ME. Somit ändert sich bei uns an der grundlegenden Wetterlage nichts. 
Vom Südschwarzwald bis zu den Alpen besteht weiterhin eine geringe 
Schauerneigung. Unsicher ist noch, ob ein äußerst kleinräumiges, von Südnorwegen
über Dänemark Richtung Nordsee ziehendes Höhentief auch dem äußersten Norden ein
paar schwache Schauer bringt. 

Am Mittwoch und Donnerstag weitet sich der Einfluss des Höhenhochs weiter 
Richtung Deutschland und Frankreich aus. Wir verbleiben weiterhin am Rande des 
Hochs mit Schwerpunkt über der Norwegischen See in einer östlichen Strömung. Ein
Keil des Hochs weitet sich über Deutschland südwärts aus, sodass die 
Schauerneigung im äußersten Süden wieder nachlässt. Einzig unmittelbar an den 
Alpen sind noch einzelne Entwicklungen möglich. 
Sonst hält die Trockenheit weiter an. Allenfalls im Osten kann es am Donnerstag 
einen Streifschuss eines Tiefausläufers geben, nennenswerte Regenmengen werden 
damit aber nicht verbunden sein. 

In der erweiterten Mittelfrist ändert sich an der blockierenden Großwetterlage 
wenig. Regen ist also leider weiterhin nicht in Sicht! 
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der heutige 00 UTC Lauf des EZMW-Modells zeigt keine signifikanten Unterschiede 
zu den Vorläufen, sodass die Konsistenz als sehr gut bezeichnet werden kann. 

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Vergleich mit anderen globalen Modellen
 

Die Wetterentwicklung wird von den Modellen sehr ähnlich prognostiziert. Auch 
das kleine Höhentief am Dienstag wird von ICON und GFS gezeigt, allerdings 
unterscheidet sich das Zugverhalten räumlich und zeitlich noch etwas. Mit viel 
Glück reicht es aber im Norden am Dienstag (ICON, IFS) oder Mittwoch (GFS) für 
ein paar Schauer. 
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusterung des EZMW zeigt für den Zeitraum von t+72 bis 96 Stunden drei 
Cluster und für den Zeitraum von Dienstag bis Donnerstag fünf Cluster, die 
allesamt dem Regime "Blocking" zugeordnet werden. Die Vielzahl ergibt sich aus 
der leicht unterschiedlichen Lage der Höhentiefs- und -hochs. An dem 
grundsätzlichen Wettercharakter ändert sich dadurch bei uns nichts. 

In der Rauchfahne von Offenbach, die bei dieser Wetterlage auch für andere 
Stationen in Deutschland repräsentativ ist, zeigt sich bis Sonntag ein 
Temperaturanstieg. Nachfolgen verbleibt die Temperatur auf nahezu demselben 
Niveau (um 6 Grad in Offenbach, um 1 Grad in Berlin). Dabei nimmt der Spread im 
Laufe der nächsten Woche etwas zu, wirkliche Ausreißer gibt es aber nicht. 
Ab Mitte der kommenden Woche tauchen von wenigen Membern sporadisch ein paar 
Regensignale auf. Haupt- und Kontrolllauf reagieren darauf aber nicht. 
Insofern ist es recht sicher, dass die trockene Witterung noch bis mindestens 
Mitte der Woche, wahrscheinlich aber bis zum darauffolgenden Wochenende anhält. 

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Das Signifikanteste ist sicherlich die anhaltende Trockenheit im 
Vorhersagezeitraum! 

Zudem besteht in den Nächten vor allem noch zu Beginn der Mittelfrist (Nacht auf
Mo und Di) im Osten Deutschlands Bodenfrostgefahr, nachfolgend lässt die Gefahr 
nach. 

Vom Südschwarzwald bis zu den Alpen sind am Montag einzelne Gewitter nicht 
ausgeschlossen. Starkregen über 15 mm/h ist aber wenig wahrscheinlich. 
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-Mix, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl.-Met. Johanna Anger